Mutare Ensemble


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Kalif Storch

letzterStand vom 15. Januar 2003

Editorial 1/99

 

Liebes Mutare-Publikum,

zu Beginn des Jahres 1999 erscheint eine neue CD des mutare ensemble mit exemplarischen Kammermusikwerken von Hans Ulrich Engelmann. Mit dem Darmstädter Komponisten verbindet das Ensemble eine langjährige Arbeits-Feundschaft, während der fast alle seine Kammermusikwerke und eine szenische Realisation seiner Funkoper “ Der Fall Van Damm” erarbeitet und an vielen Orten aufgeführt wurden. In den Kompositionen von Hans Ulrich Engelmann spiegeln sich die ästethischen und gesellschaftlichen Auf- und Umbrüche dieses Jahrhunderts, die in der Nachkriegszeit kompositorisch von der Darmstädter, philosophisch und soziologisch von der Frankfurter Schule initiierte und refektiert wurden. In der Auseinander- setzung mit der dodekaphonischen Maxime seiner Komponistengeneration entwickelte Engelmann ein “pluralistisches” Komponieren, in dem er eine Verbindung zwischen den Innovationen der musikalischen Materialforschung, der kritischen Reflexion gesellschaftlicher Prozesse und seiner Liebe zum progressisven Jazz suchte.

Im Januar 1999 widmet sich das mutare ensemble wieder einmal der Romantik: mit Schumanns drei Kammermusikwerken aus dem Jahre 1849, die mit Klavier und einem ad lib.-Instrument auf die häusliche Musizierpraxis ausgerichtet waren., und Brahms´ Klarinetten-Trio, mit dem der Komponist 1891 nach der Begegnung mit dem meisterhaften Klarinettisten Richard Mühlfeld den Vorsatz fahren liess, sein Schaffen zu beenden.

Demgegenüber steht Gerhard Müller-Hornbachs Violoncello-Solo “An der Schwelle” von 1990, das sich an den Grenzen des Hör- un Wahrnehmbaren bewegt und das Instrument auf die Klangspektren des Nachhalls hin auslotet. Er führt Spieler und Hörer auf verborgene Spuren klanglicher Ereignisse und gibt so eine zeitgenössische Antwort auf das romantische Thema musikalischer Intimität.

 

Auf der Spanien-Tournee im März wird das Ensemble sich unter anderem durch zwei Uraufführungen mit spanischen Komponisten der jüngeren Generation auseinandersetzen.

Ich wünsche Ihnen in der Begegnung mit bekannten und unbekannten Stücken ein neues Jahr musikalischer Erlebnisse und Entdeckungen!

 

Regine Elzenheimer,
Dramturgie

Januar 1999