Mutare Ensemble


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Kalif Storch

letzterStand vom 15. Januar 2003

Liebes Mutare-Publikum,

 

„Ähnlich, wie das Auge angesichts einer bestimmten Aussicht sich entweder auf den Himmel, die Wolken und den fernen Horizont konzentrieren und dennoch die Farben und Formen des Vordergrunds wahrnehmen oder umgekehrt sich auf den Vordergrund konzentrieren und dennoch den Horizont und die Farben in der Ferne wahrnehmen kann, vermag auch der Hörer die Beziehungen zwischen den (...) Elementen in der Musik in seiner Vorstellung auf verschiedene Arten anzuordnen. Mit anderen Worten kann also das Ohr in der Musik eine ähnliche Rolle spielen wie das Auge im eben genannten Beispiel.“ - So äußerte sich Charles Ives Anfang des letzten Jahrhunderts über die „Musik und ihre Zukunft“. Mit seiner Komposition „The Unanswered Question“ hat er 1906 als erster die Simultanität verschiedener raumzeitlicher Ebenen realisiert und damit die Reflexion über die vielschichtige Wechselwirkung von Klang, Raum und Zeit im musikalischen Denken ausgelöst. Das Verhältnis von Klang und Raum, von Sehen und Hören spiegelt sich auch in vielfältigen Ansätzen, Musik und Bildende Kunst zu verbinden. Die besondere Entfaltung des Klangs im Raum, die im Frankfurter Museum für Moderne Kunst durch dessen spezifische Architektur zu unverwechselbaren Höreindrücken führt, wird in der „Frankfurter Museumsnacht“ jeweils zur vollen Stunde dort zu erleben sein. Um Analogien zwischen visuellen und musikalischen Strukturelementen dreht sich das Programm zur Mannheimer Ausstellung um das „Quadrat“, in dem u.a. Samuel Becketts gleichnamiges, ausschließlich aus Klang und Bewegung bestehendes Stück aufgeführt wird. Das Verhältnis von „Komposition und Installation“ ist das Thema der diesjährigen „Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik“, in deren Rahmen das Mutare Ensemble Stücke uraufführen wird, die gemeinsam von Komponisten und Installationskünstlern erarbeitet werden. Das Konzert bei den Kulturtagen Hamm schließlich versammelt Kompositionen, die mit „minimalistischen“ Prinzipien arbeiten, einer Tendenz, die sich in den 60er Jahren im Zusammenspiel mit der „minimal art“ in der Bildenden Kunst entwickelt hat.

Anläßlich des 100. Geburtstages von Kurt Weill stellt das Programm im Deutschen Pavillon auf der EXPO2000 in Hannover einen Versuch dar, seiner musikalisch-theatralischen Spur in der heutigen Zeit nachzugehen. Die für den frühen Weill typische Verbindung des Theatralen und des Politischen mit der avancierten Verarbeitung populärer musikalischer Formen findet sich auf individuelle Weise entwickelt auch in den Werken von Hans Werner Henze und Heiner Goebbels.

 

Wir wünschen Ihnen spannende Klang- und Raumerlebnisse!

 

 

 

Regine Elzenheimer

Dramaturgie